Das Holm & Laue MilchTaxi wird zum crossmedialen Einsatzgerät.

Die Grell-Milch GbR in Duvensee arbeitet innovativ und fortschrittlich. Jetzt sollen Erklärvideos und weniger Zettelwirtschaft die Arbeitseffizienz erhöhen und die Abläufe auf dem Betrieb vereinfachen.

In diesem Beitrag geht es um

  • Die Einführung von kurzen Erklärvideos auf einem Betrieb, die über QR-Codes abgerufen werden können
  • Ein besonderes System der Kälberversorgung
  • Ein Holm & Laue 260 L MilchTaxi mit Pasteur

Seine Tiere zu jeder Zeit gut im Blick zu haben ist das A und O. Dabei entwickelt jeder sein eigenes System – so auch die Grell-Milch GbR in Duvensee. Wir haben mit Knud Grell über seine Kälberfütterung gesprochen und wie er mit Hilfe von QR-Codes einen ganz neuen Weg eingeschlagen hat.

Bei der Kälberfütterung ist Kontinuität sehr wichtig. Daher wird oft bevorzugt, dass sich möglichst wenig verschiedene Mitarbeiter um die Nachzucht kümmern. Rund 12 Mitarbeiter sind bei der Grell-Milch GbR beschäftigt, davon sind immer zwei bis drei Auszubildende. Bei 550 zu melkenden Kühen, gibt es in Duvensee entsprechend viele Kälber zu versorgen. Von den 12 Mitarbeitern kümmern sich bis zu sechs um die Kleinsten des Hofes. Das bedeutet viele unterschiedliche Personen, die alle auf dieselbe Weise die Kälber versorgen sollen – ohne ein gutes System kaum möglich.

Dreckiges Whiteboard

In der Milchkammer der GbR fällt sofort ein großes Whiteboard ins Auge. Hier sind nahezu alle Abläufe der Kälberfütterung des Hofes vereint: Von To-do-Listen über Tabellen mit Anmischverhältnissen bis hin zum Einstreuwochenplan oder eine Anweisung für den korrekten Umgang der Biestmilchfütterung.

Neben dem Whiteboard gibt es außerdem eine Übersicht aller Kälber auf Papier, wo man Alter und Fortschritt der Tiere ablesen kann.

Zusätzlich erklärt eine Art Handout sehr detailliert und ausführlich alle einzelnen Schritte der Kälberfütterung und auch häufige Probleme und ihre Lösungen werden thematisiert.

„Wir möchten, dass jeder, der unsere Kälber versorgt, immer auf demselben Wissensstand ist. So arbeiten wir effizient und unseren Tieren geht es gut. Zudem gibt es auch noch eine WhatsApp-Gruppe, in der über Kälber informiert wird, die schlecht trinken oder jegliche Besonderheiten und Vorkommnisse, die jeder wissen sollte.“

Schon nach wenigen Minuten des Gesprächs sind wir sehr beeindruckt mit wie viel Hingabe und Kopf hier zusammengearbeitet wird. Doch während Knud Grell alle Abläufe seiner Kälberversorgung und die Aufzeichnungen in der Milchkammer erklärt, bemerkt man eine leichte Unzufriedenheit in seinem Ausdruck: „Alles in allem funktioniert das System wirklich gut, aber so ganz das Wahre ist es auch nicht. Eine nervige Zettelwirtschaft und teilweise viel zu komplizierte Vorgänge.“ Mit seinem 260 Liter Milchtaxi hat er schon das lästige Eimerschleppen und Milch per Hand anrühren abgeschafft, jetzt möchte er für die restlichen Abläufe auch eine bessere Lösung finden.

Gesagt, getan! Die Grundidee: Durch einen eigens angelegten QR-Code auf dem MilchTaxi gelangt jeder, der die Kälber füttert, mit Hilfe eines Smartphones zu einem Erklärvideo. In kurzer Zeit erklärt dieses Video alle Abläufe und beschreibt, was der Mitarbeitende wissen muss. Mit dieser Idee setzte sich Knud mit seiner Schwester Beke, die das Büro des Hofes leitet und Daniel, einem Kumpel aus der IT-Branche, zusammen. Was vorerst Theorie war, wurde schnell in Praxis umgesetzt: Mit dem fleißigen Azubi Johannes wurde ein ausführliches Video gedreht rund um das Thema: Kälberfütterung auf der Grell-Milch GbR.

„Wie zu erwarten, kam am Ende doch kein Kurzvideo heraus, sondern ein 48 Minuten langes Erklärvideo. Das entspricht zwar nicht ganz meiner Grundidee, allerdings ist dieses Video wunderbar für Mitarbeiter:innen, die nach längerer Zeit mal wieder die Kälber versorgen sollen und vor allem für neue Auszubildende. Bevor man alles einmal persönlich erklärt bekommt – denn das kann bis heute keine Technologie ersetzen – hat man die Möglichkeit, sich durch das Video ein fundiertes Vorwissen anzueignen.“

Bevor das MilchTaxi zu seinem QR-Code kam, wurde der Weidemann zum Testobjekt. Hier gibt es ebenfalls ein kurzes Video zur Bedienung des kleinen Hofladers.

Was bei der Kälberfütterung und beim Weidemann so gut funktioniert, soll nun auch im Melkstand folgen. Seit Kurzem existiert ein weiteres Video in dem Knud Grell in rund zehn Minuten erklärt, wie die Melkroutine auf der GbR abläuft – sogar Untertitel in verschiedenen Sprachen sollen folgen.

Wir durften die QR-Codes vor Ort testen, die Videos anschauen und sind begeistert: kurz das Handy über den QR-Code halten und das entsprechende Video wird abgespielt. Die Inhalte sind leicht zu verstehen und sehr sympathisch erklärt.

Für die Zukunft wünscht sich der Betriebsleiter, dass noch viel mehr Abläufe und Daten digitalisiert und automatisiert werden. „Am besten läuft alles an einem Ort zusammen und ist für alle Mitarbeitenden leicht einsehbar und verständlich“, erklärt Knud. Vor allem die individuelle Versorgung und Erfassung der Daten jedes einzelnen Tieres soll dabei im Vordergrund stehen.

Wir möchten uns an dieser Stelle für die Zeit und das nette Gespräch bedanken und sind ganz gespannt, was sich Knud mit Beke und Daniel zukünftig noch einfallen lassen. Viel Erfolg weiterhin!

Was meinen Sie dazu: Sind QR-Codes auf einem Hof eine gute Idee und ist das vielleicht die Lösung, neue Azubis heutzutage gut einzuarbeiten? Wie weit sind Ihre Abläufe auf dem Hof bereits digitalisiert und/oder automatisiert?

Sie möchten noch mehr von der Grell-Milch GbR erfahren?

Dann schauen Sie doch mal auf der Website vorbei: https://www.grell-duvensee.de/

Oder wie wäre es mit der Facebookseite: https://www.facebook.com/grellmilch

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