Top 10 Startertipps beim Tränkeautomat

23. Dezember 2021 — Kälberfütterung, Produkte, Tränkeautomaten#CalfExpert #Installation #Service #Top 10 #Tränkeautomat
Planung und Inbetriebnahme vom CalfExpert Tränkeautomaten

Die wichtigsten Dinge, die bei Inbetriebnahme des CalfExpert zu berücksichtigen sind

Ein neuer Tränkeautomat soll Ihre Arbeit erleichtern und eine gesunde Kälberaufzucht unterstützen. Mit neuer Technik gibt es aber immer auch Fragen, die beantwortet sein wollen. In diesem Blog sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst, damit Sie gut vorbereitet in die Zusammenarbeit mit Ihrem CalfExpert Tränkeautomaten gehen. Und auch alte Hasen finden sicherlich den einen oder anderen hilfreichen Tipp.

1. Strom, Wasser, Abwasser und Datenleitung vorbereiten

In der Nähe des Tränkeautomaten sollte eine fachmännisch installierte und abgesicherte Steckdose vorhanden sein. Die technischen Anforderungen dazu finden Sie in den Montagehinweisen und der Bedienungsanleitung zum CalfExpert Tränkeautomaten.

Auch der Wasseranschluss ist möglichst direkt am Standort des Automaten montiert. Bei der Wasserversorgung sollten Sie auf folgende Dinge achten:

  • Ein Wasserfilter muss montiert werden, da Verunreinigungen im Wasser Ventile und andere technische Bauteile im Tränkeautomaten stören können.
  • Durch hohe Eisen- und Kalkgehalte im Wasser können der Boiler und andere technische Bauteile langfristig Schaden nehmen. In diesen Fällen ist zu überlegen, ob die Wasserversorgung auf dem Betrieb mit einer Entkalkungs- und Enteisungsanlage ausgestattet wird. Das bringt auch beim Trinkwasser Vorteile, weil die Tiere weniger Belastungen in ihrer Tränke ausgesetzt sind.
  • Bei Frostgefahr sollte sichergestellt sein, dass der Wasserzufluss zum Automaten ständig gewährleistet bleibt. Kurze Schläuche, Dämmung oder gar eine Begleitheizung können im Winter für eine unterbrechungsfreie Funktion des Automaten sorgen.

Da der CalfExpert an den HygieneStationen Tränkereste und Reinigungswasser ablässt, müssen Sie an allen Tränkestationen Abwasserrohre verlegen. Die genaue Position und Dimension entnehmen Sie bitte ebenfalls den Informationen zu den Montagehinweisen zum CalfExpert mit HygieneStation.

Optimal wäre es, wenn zusätzlich im Standbereich unter der HygieneStation eine Drainagerinne dafür sorgt, dass Urin und andere Feuchtigkeit schnell abgeführt werden. Das reduziert die Keimbelastung in diesem Bereich enorm.

Um den CalfExpert auch von der Ferne aus zu kontrollieren, ist es sinnvoll, ihn mit dem Internet zu verbinden. Dazu können Sie entweder eine LAN-Kabelverbindung nutzen oder ihn mit Ihrem WLAN-Netz koppeln. Sorgen Sie also bereits bei der Vorbereitung des Kälberstalles für eine entsprechende Internetverbindung.

2. Milchleitungen und Stromversorgung zur HygieneStation

Damit die Milchschläuche und Kabel zu den Tränkestationen nicht über den Futtertisch verlaufen, ist es sinnvoll, sie durch Leerrohre direkt zu den HygieneStationen zu führen. Besonders wenn die Stationen weiter vom CalfExpert entfernt stehen, ist die Verwendung von Leerrohren ratsam.

Idealerweise könnten Sie den Tränkeautomaten auf eine kleine Grube mit einem Gitterrost stellen. Aus der Grube laufen dann 4 Leerrohre direkt zu den Stationen. Diese Grube kann auch als zentraler Abfluss dienen, in dem die Abflüsse (s. Punkt 1) an den einzelnen HygieneStationen wieder in diese Grube zurücklaufen.

3. Die richtige Gruppengröße planen

Auch wenn an einer HygieneStation ohne Probleme zwischen 20 und 30 Kälber mit Milch versorgt werden können, sollten Sie betriebsspezifisch überlegen, wie viele Kälber Sie in einer Gruppe halten wollen.

Generell gilt: Je kleiner die Gruppe, desto geringer das Risiko von Krankheitsübertragungen. Allerdings gilt auch: Je kleiner die Gruppe, umso größer der Platzbedarf und die Arbeitsbelastung.

Ideal wäre es, wenn der Altersunterschied in einer Kälbergruppe bei 2–3 Wochen liegt. Daher bestimmt die Anzahl der Kalbungen pro Woche, wie viele Kälber tatsächlich in einer Gruppe gehalten werden.

Natürlich kann es sein, dass dieser Altersunterschied nicht eingehalten werden kann, wenn nicht genügend Kälber geboren werden und die Tränkestationen gut ausgenutzt werden sollen. Dann gilt: Je größer der Altersunterschied, desto kleiner die Gruppe! So kann sichergestellt werden, dass auch jüngere Kälber zu ihrem Recht kommen und die HygieneStation ungestört aufsuchen können.

Auch wenn andere Parameter, wie zum Beispiel die Tränkemenge oder der Einsatz von QuadroFlex eine Rolle spielen, kann man ungefähr mit der folgenden Empfehlung zur Gruppengröße arbeiten:

Altersunterschied in einer Gruppemax. Kälber pro Gruppe
2 - 3 Wochen25 - 30 Kälber
4 - 6 Wochen20 - 25 Kälber
7 - 10 Wochen15 - 20 Kälber

Wenn zwei oder mehr HygieneStationen in einer Kälberbucht untergebracht sind, haben die Kälber die Auswahl und können eine freie Station wählen, falls eine andere besetzt sein sollte. Daher können Sie in solchen Situationen, etwas mehr Kälber pro Station halten.

4. Die Planung der Belegung der Kälbergruppen

Wir gehen davon aus, dass die Kälber nicht sofort nach der Geburt an den Tränkeautomaten kommen, sondern erst nach einer 2–3-wöchigen Phase in Einzel- oder Kleingruppenhütten.

Nach dem Absetzen von der Milch, sollten die Kälber mindestens noch eine Woche in der gewohnten Umgebung bleiben, bevor sie umgestallt werden. Anschließend sollte Zeit für das Ausmisten, Reinigen und Desinfizieren berücksichtigt werden.

Die nachfolgende Tabelle gibt Aufschluss über die Belegungsplanung der Kälbergruppen:

Tabelle 1: Belegungsplan eines CalfExpert mit 4 HygieneStationen bei einer Tränkedauer von 10 bzw. 12 Wochen
Alter der Kälber (Lebenswoche LW)Bucht 1Bucht 1Bucht 1Bucht 2Bucht 2Bucht 2Bucht 3Bucht 3Bucht 3Bucht 4Bucht 4Bucht 4
Tränken 10 Wochen3. LW4. LW5. LW6. LW7. LW8. LW9. LW10. LW11. LW abgesetztausgestalltgereinigtleer
Tränken 12 Wochen4. LW5. LW6. LW7. LW8. LW9. LW10. LW11. LW12. LW13. LW abgesetztausgestalltgereinigt

Beim Tränken bis zur 12. LW ist die Zeit für Reinigung etwas knapp. Daher empfehlen wir diese Kälber erst nach 3 Wochen an den Tränkeautomaten zu bringen.

Wenn weniger HygieneStationen zum Einsatz kommen, es also auch weniger Gruppen gibt, sind zwangsläufig auch die Altersunterschiede in den Gruppen größer (siehe Punkt 3.).

5. Professionelle Installation durch den H&L Servicepartner

Die Montage des CalfExpert muss in jedem Fall von einem qualifizierten Servicetechniker eines Servicepartners von Holm & Laue erfolgen. Er ist verantwortlich für den ordnungsgemäßen Aufbau des Automaten und der HygieneStationen. Zur Installation gehört auch die Verbindung der einzelnen Elemente des CalfExpert (HygieneStation-Display, Alarmampeln, Vollmilchtanks etc.) sowie der Anschluss des CalfExpert WLANs an das hofeigene Netz und die Kalibrierung des Automaten.

Nach der Kalibrierung führen Sie mit dem Techniker eine allgemeine Funktionskontrolle durch. Lassen Sie sich vom Techniker zeigen, wie Sie das einfach selbst machen können.

Auf folgende Dinge sollten Sie dabei achten:

  • Gutes Anmischergebnis im PowerMixer
  • Zuverlässiges Ansaugen der Milch zu den HygieneStationen bis kurz hinter das Nuckelventil
  • Keine Luftsauggeräusche beim Pumpen der Milch/Wasser zur HygieneStation
  • Zuverlässige Dosierung der Futterzusätze und Reinigungsmittel
  • Einwandfreie Erkennung der Transponder

6. Kalibrierung des Tränkeautomaten

ACHTUNG: Ohne eine gute Kalibrierung kann der Automat nicht optimal füttern!

Nach der Installation führt der Servicetechniker eine Kalibrierung durch. Wir empfehlen Ihnen als Anwender, bei dieser Kalibrierung dabei zu sein, um diese später selbst durchzuführen. Das Verfahren der Kalibrierung ist im Menü des CalfExpert ausführlich beschrieben.

Halten sie zur Kalibrierung bitte Folgendes bereit:

  • Digitale Waage mit Genauigkeit von +/- 2 g
  • Ein Behälter mit ca. 3 l Fassungsvermögen
  • Ein Stück Schlauch (ca. 20 cm lang) mit 12 mm Innendurchmesser (zum Ableiten der Flüssigkeitsmengen vom Wasserauslauf in den Behälter)

Führen Sie die Kalibrierung für alle angegebenen Optionen durch. Es empfiehlt sich die Kalibrierung 2–3-mal zu wiederholen und anschließend das Mittel aller Messungen als neuen Kalibrierwert einzugeben.

Nach ca. 4 Wochen führen Sie erneut eine Kalibrierung durch, da sich nach einiger Zeit die Werte der Dosiermengen verändert haben können. Anschließend empfehlen wir die Kalibrierung alle 4 Monate zu wiederholen.

Eine außerplanmäßige Kalibrierung ist immer dann erforderlich, wenn

  • die Art der Futtermittel (zum Beispiel des Milchaustauschers oder der Zusatzmittel) geändert wird.
  • der Wasserdruck sich grundsätzlich verändert, zum Beispiel durch Baumaßnahmen.
  • der CalfExpert und seine Komponenten (HygieneStationen etc.) bewegt oder verändert werden.

7. Einstellung der Futterkurve

Stellen Sie, nach Abstimmung mit Ihrem Futterberater, Ihre gewünschten Futterkurven ein.

Folgende Grundregeln sollten Sie bei der Einstellung beachten:

  • Füttern Sie immer ausreichend Milch!

Als untere Bedarfsmenge sollten Sie 12–15 % des Körpergewichts annehmen. Das heißt, ein Kalb mit 50 kg Köpergewicht sollte nicht weniger als 6 l Milch pro Tag erhalten. Befriedigende Wachstumsraten und bessere Gesundheit erreichen Sie mit mehr Milch (ca. 15–20 % des Körpergewichts). Nach ca. 6 Wochen können Sie mit der Tränkereduzierung in kleinen Schritten beginnen. Wir empfehlen, die Kälber bis zum Alter von 10–12 Wochen mit Milch zu tränken.

  • Füttern Sie nicht zu wenig und nicht zu viel Milch in einer Mahlzeit!

Füttern sie mindestens 1,5–2 Liter Milch pro Mahlzeit. Bei geringen Besuchsmengen sind die Kälber nicht satt und haben ihr Saugbedürfnis nicht befriedigt. Das kann zu Unruhe und gegenseitigem Besaugen führen. Achten Sie auch darauf, dass alle Besuchsmengen in etwa gleich groß sind:

  • Gute Aufteilung: Tagesmenge: 8 l, Besuchsmenge 2 l; das bedeutet 4 Besuche á 2 l.
  • Schlechte Aufteilung: Tagesmenge 8 l, Besuchsmenge 2,5 l; das bedeutet 3 Besuche mit 2,5 l und ein Besuch mit 0,5 l.

Begrenzen Sie die Milchaufnahme auf maximal 2 Liter bei jungen Kälbern (bis zum Alter von 4 Wochen) und bei älteren Kälbern auf max. 3–4 Liter (frühestens ab einem Alter von 5 Wochen).

  • Vermeiden Sie zu niedrige und zu hohe Milchaustauscherkonzentrationen!

Wenn Sie weniger als 120 g MAT/l füttern, besteht die Gefahr von Verdauungsproblemen, weil das Eiweiß im Labmagen nicht gut gerinnt. Bei Konzentrationen von über 160 g/l kann es sein, dass einige Milchaustaucher sich nicht gut auflösen oder eine zu hohe Osmolarität in der angemischten Milch zu Entzündungen in der Magen-/Darmschleimhaut führen. Optimal sind Konzentrationen von 130 g/l bis 150 g/l Tränke!

Wichtig: Beachten Sie, dass sich die MAT-Konzentration, die Sie am CalfExpert einstellen, auf die fertig gemischte Milch bezieht: Die Einstellung 150 g MAT-Konzentration bedeutet 15 % TS in der Milchmischung.

  • Achten Sie auf eine gute Tränketemperatur!

Im CalfExpert können Sie die Tränketemperatur für jede Gruppe separat einstellen. Temperaturen von 37–40 °C sind ideal. Kontrollieren Sie mit einem digitalen Thermometer die Anmischtemperatur im PowerMixer. Sollte es Abweichungen geben, stimmt die Kalibrierung evtl. nicht. Bitte wiederholen Sie die Kalibrierung.

  • Vermeiden Sie starke Änderungen im Futterprogramm!

Kälber sind Gewohnheitstiere. Änderungen in der Tränkemenge und der Zusammensetzung sollten immer langsam erfolgen. Das gilt besonders, wenn die Kälber zum Beispiel von der Vollmilch auf Milchaustauscher umgestellt werden. Die Umstellung von einem Futtermittel auf das andere sollte ca. eine Woche, besser 10 Tage dauern, damit sich das Verdauungssystem der Kälber auf die neuen Inhaltsstoffe einstellen kann.

8. Anlernen der Kälber

Nach der Installation und Kalibrierung können Sie die ersten Kälber an den Automaten führen. Allgemein gilt: Kälber, die schon 4 Wochen und länger mit Eimern gefüttert wurden, lernen das Trinken am Automaten relativ langsam. Bei älteren Kälbern muss man daher mit einem erhöhten Arbeitsaufwand rechnen. Entscheiden Sie selbst, ob Sie diesen Aufwand betreiben wollen oder diese Kälber einfach weiter am Eimer abtränken.

Junge Kälber lernen das Trinken an der HygieneStation schnell. So lernen Sie die Kälber an der HygieneStation an:

  1. Führen Sie das Kalb in die Station, indem Sie das Kalb am Finger saugen lassen (wichtig: tragen Sie neue Latexhandschuhe). Führen Sie das Maul zum Nuckel und nehmen die Hand weg, sobald das Kalb am Nuckel saugt. Der CalfExpert hat in diesem Moment bereits Milch angerührt und zur HygieneStation gefördert.
  2. In der Regel bewegen die Kälber den Nuckel. Wenn das Kalb den Nuckel anhebt, spritzt der CalfExpert eine kleine Menge Milch ins Maul des Kalbes. Dadurch wird es animiert zu trinken. Sollte das nicht passieren, können Sie über die Taste oben auf der HygieneStation diesen Vorgang manuell starten.
  3. Sobald das Kalb zuverlässig trinkt, entfernen Sie sich einen Schritt und beobachten das Kalb. Lernen Sie es erneut an, wenn es den Nuckel verliert oder nicht weiter trinkt.
  4. Stellen Sie sicher, dass das Kalb bei der ersten Mahlzeit die volle Menge erhält, die ihm pro Besuch zusteht.
  5. Wenn das Kalb intensiv trinkt, können Sie bereits das nächste Kalb suchen und zur HygieneStation bringen. Im Display des Tränkeautomaten, in der CalfGuide App oder am Display der HygieneStation können Sie sich alle Kälber mit aktuellem Tränkeanrecht anzeigen lassen.

Wie häufig sollten Sie Kälber anlernen?

Generell gilt: Je häufiger Sie die Kälber an die Station bringen, umso länger wird es dauern, bis die Kälber die Station allein zuverlässig nutzen. Die Kälber sehen Sie als Person dann als Indikator: „Jetzt gibt es Milch!“ Machen Sie sich also rar! Ein zweites Anlernen nach 12 Stunden sollte in 80 % der Fälle reichen, um die Kälber an die Technik zu gewöhnen. Die meisten Kälber schauen sich das Trinken bei den anderen Kälbern ab.

9. Reinigung und Wartung

Gerade bei der Fütterung der Kälber mit Milch sind hohe Hygienestandards einzuhalten. Keime in der Milch vermehren sich rasant. Unter bestimmten Bedingungen können sich die Keimgehalte alle 20 Minuten verdoppeln.

Im CalfExpert werden alle milchführenden Teile bis hin zur HygieneStation zuverlässig gereinigt. Sogar der Nuckel wird nach jedem Besuch mit Wasser von außen abgesprüht, um Speichelreste zu entfernen. Viele Betriebe tauschen den Nuckel täglich aus, um ihn zusätzlich gründlich zu desinfizieren. Das ist durch die einfache Montage schnell erledigt.

Verschiedene Reinigungsparameter können im Menü eingestellt werden. Dabei kommen zwei verschiedene Reiniger (sauer und alkalisch) zum Einsatz. Der alkalische Reiniger sorgt für perfekte Sauberkeit und Hygiene und sollte schwerpunktmäßig eingesetzt werden. Der saure Reiniger löst kalkhaltige Ablagerungen und verbessert somit das Reinigungsergebnis. Wie die Reinigungsintervalle einzustellen sind, ist in den Bedienungsanleitungen ausführlich beschrieben.

Es ist unbedingt erforderlich, das Reinigungsergebnis täglich zu überprüfen. Ggf. sollten Sie manuell nachreinigen oder die Reinigungsparameter anpassen. Es empfiehlt sich auch die Speichelwanne der HygieneStation mit einem Wasserschlauch abzuspülen, wenn sich grobe Milchreste, Stroh oder ähnliches darin befinden.

Neben der Kontrolle der Reinigung, empfehlen wir auch eine tägliche technische Überprüfung des CalfExpert. Verschlissene Teile, wie zum Beispiel Nuckel oder Saugschläuche sind zu tauschen, wenn sie verformt, beschädigt oder gar verschmutzt sind und durch das normale Reinigungsprogramm des CalfExpert nicht mehr sauber werden.

Mindestens einmal im Jahr empfehlen wir Ihnen einen kompletten Service Ihres CalfExpert Automaten durch den autorisierten Holm & Laue Servicepartner.

10. Tierkontrolle und Interpretation der Alarmlisten

Da der Tränkeautomat viel Arbeit im Kälberstall einspart, sieht man die Kälber nicht mehr so häufig, wie bei der traditionellen Eimertränke. Es lohnt sich also einen Teil der eingesparten Zeit in die Beobachtung und Gesundheitskontrolle der Kälber zu investieren.

Dabei unterstützt Sie der CalfExpert mit seinen Alarmlisten im Menü. Er arbeitet mit verschiedenen Alarmparametern:

  • Reduzierte Tränkeaufnahme
  • Gewichtsverlust
  • Zeit seit dem letzten Besuch
  • Abnehmende Trinkgeschwindigkeit
  • Anzahl abgebrochener Besuche

Auffällige negative Abweichungen werden im Display mit Rot hinterlegt. Die entsprechenden Alarmschwellen können Sie im Menü selbst einstellen.

Statt sich sofort auf einzelne Kälber zu konzentrieren, macht es zunächst Sinn, sich in der allgemeinen Automatenübersicht ein Bild der gesamten Herde zu machen. Dort werden Informationen für die ganze Herde am CalfExpert summiert und mit den letzten 5 Tagen verglichen (zum Beispiel der prozentuale Tränkeabruf, MAT-Verbauch, durchschnittliche Trinkgeschwindigkeit, abgebrochene Besuche etc.). Nach diesem allgemeinen Überblick können Sie sich dann die Daten einzelner Kälber anschauen.

Die vielfältigen Alarmparameter, die Verfügbarkeit aller Informationen über die CalfGuide App und das ständige Aktualisieren der Kälberinformationen verleiten dazu, sich die Kälberlisten sehr oft anzuschauen. Das kann zeitraubend und stressig für alle Beteiligten werden. Grundsätzlich empfehlen wir, die Kälber mindestens zweimal täglich zu kontrollieren.

Eine Überprüfung der elektronischen Listen sollte in jedem Fall mit einer visuellen Kontrolle der Kälber einhergehen. Ein Besuch im Kälberstall ist unersetzlich! Wir raten Ihnen auch in die Bucht zu gehen, damit die Kälber kurz aufstehen müssen, denn i.d.R. sehen Sie vom Futtertisch aus nicht, ob evtl. Durchfallkot am Hintern klebt oder ob die Kälber flach atmen oder gar husten.

Eine zu häufige Kontrolle der Kälber verleitet dazu, die Kälber öfter als notwendig an die Station zu führen. Dadurch assoziieren die Kälber die Kontrollperson mit einer Amme und brauchen den Menschen als Impuls zur Tränkestation zu gehen (wie bereits unter 8. „Anlernen der Kälber“ beschrieben).

Bei sehr kranken Tieren kann aber selbstverständlich eine häufigere Betreuung notwendig sein. Hier appellieren wir an die Sorgfaltspflicht, die jeder Landwirt seinen Tieren gegenüber hat.

Wenn Sie diese 10 Punkte vor und während der Inbetriebnahme Ihres CalfExpert berücksichtigen, werden Sie viel Freude mit Ihrem neuen Tränkeautomaten haben. Lassen Sie sich also ausführlich beraten und stellen Sie ihrem Holm & Laue Vertriebspartner auch nach der Installation jederzeit Fragen, damit Sie immer besser in Ihrer Kälberaufzucht werden.

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