Von der Natur abgeschaut – in der Praxis optimiert!

Die großen Themen in der Kälberaufzucht sind heute gesundes Wachstum, Automatisierung und Digitalisierung. Wir wollen die Abläufe möglichst zeitsparend und kosteneffizient umsetzen und sind hier und da recht weit von einer naturnahen Aufzucht der Kälber entfernt. Das hat ökonomisch gesehen absolut seine Berechtigung und kann oft gar nicht anders funktionieren.

Auf der anderen Seite sieht sich die landwirtschaftliche Praxis immer häufiger gesellschaftlicher Kritik ausgesetzt. Was können oder müssen wir also von der Natur lernen, um unsere Kälber gesund aufzuziehen und zu leistungsstarken Milchkühen heranwachsen zu lassen? Was können wir von der muttergebundenen Haltung lernen, die den natürlichen Bedingungen möglichst nahekommt und wie können wir diese Erkenntnisse auch in der „konventionellen“ Kälberaufzucht umsetzen?

Diese Fragen versuchen wir mit dem Holm & Laue NativeCalfConcept zu beantworten.

1. Optimale Kolostrumversorgung

Die Bedeutung der lebenswichtigen ersten Mahlzeit des Kalbes direkt nach der Geburt kann man nicht genügend hervorheben. Denn es ist nicht nur zu bedenken, dass das Kalb seine erste Immunität ausschließlich der Biestmilch verdankt – auch in der Natur ist das Erste, was das Kalb macht, sobald es stehen kann, nach dem Euter zu suchen und dann die Biestmilch zu trinken.

Neben diesem natürlichen Aspekt sollten Sie außerdem beachten, dass es zukünftig immer weniger Arzneimittel (insbesondere Antibiotika) geben wird, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen können. Daher ist der Grundsatz „Vorbeugen ist besser als Heilen“ nicht nur eine ethisch richtige Einstellung, sondern eine notwendige Reaktion auf eingeschränkte Behandlungsmöglichkeiten von Kälberkrankheiten in der nahen Zukunft. Eine optimale Immunität der Kälber fördert ihre Gesundheit und macht sie widerstandsfähig gegenüber Erregern, mit denen sie zwangläufig in Kontakt kommen werden. Über die richtige Art der Kolostrumversorgung und die Entwicklung der Immunität des Kalbes ist viel geschrieben und gesagt worden. Dem ist nicht viel hinzuzufügen! Nur ein Bespiel: Godden et al 2019 : Colostrum Management for Dairy Calves.

Die richtige Versorgung mit Kolostrum ist die Basis für alle weiteren Bausteine des NativeCalfConcept. Daher möchten wir die wichtigsten Punkte des Kolostrummanagements hier zusammenfassen:

1.1. Beste Qualität: 50 g IgG/Liter

1.1.1. Gehalt an Immunglobulinen

Der Gehalt an Immunglobulinen im Kolostrum sollte kontrolliert (mit dem Brix-Refraktometer) und dokumentiert werden. Bei einem IgG-Gehalt von 50 g/l (entspricht Brix > 22 %) kann das Kolostrum als Erstmahlzeit verwendet werden. Ist die Qualität niedriger, sollte man auf bessere Biestmilch aus einem angelegten Vorrat ausweichen oder sicherstellen, dass tatsächlich mindestens 4 Liter aufgenommen werden (siehe 1.2.).

1.1.2.Hygienische Qualität

Oft wird die hygienische Qualität des Kolostrums unterschätzt. Ähnlich wie im normalen Melkprozess sollte auch bei frisch gekalbten Kühen auf penible Sauberkeit und Euterhygiene geachtet werden. Das ist beim Melken in der Abkalbebucht oft nicht einfach! Auch die Melkkannen, das Melkgeschirr und die Tränkeflaschen oder -eimer sollten bestmöglich gereinigt und gegebenenfalls desinfiziert sein. Unzureichende Hygiene kann folgende Probleme hervorrufen:

  • Bakterien gelangen durch die offene Darmschranke in die Blutbahn des Kalbes, bevor die Schranke nach Aufnahme der Immunglobuline geschlossen wird.
  • Die Immunglobuline beginnen bereits im Kolostrum, Antikörper zu bekämpfen. Dadurch stehen sie später nicht mehr zur Aufnahme durch die Darmschranke zur Verfügung. Die passive Immunität des Kalbes ist entsprechend schlechter!

Auch wenn warmes Kolostrum zu lange steht, vermehren sich die Keime (Verdoppelung der Population alle 20 Minuten). Daher sollte es gekühlt werden, wenn es erst nach einigen Stunden vertränkt werden soll.

1.2. Richtige Menge: 4 Liter

Um eine gewisse Menge an Antikörpern (Immunglobuline, insbesondere IgG) in das Kalb zu bekommen, ist neben der Qualität auch die Menge des Kolostrums entscheidend. Das Aufnahmeziel sollten 200 g IgG sein! Bei einer Wunschkonzentration von 50 g IgG pro Liter sollten die Kälber also ca. 4 l Milch aufnehmen. Dieser Wert ist auch von der Größe des Kalbes abhängig. Als Faustzahl könnte man sagen: 10 % vom Geburtsgewicht! Allerdings sollte man es dem Personal in der Praxis möglichst einfach machen. Das bedeutet: keine Kopfrechenaufgaben fürs Personal!

1.3. Optimaler Zeitpunkt: 1. Lebensstunde

In den ersten Lebensstunden können die Antikörper durch ein besonderes Aufnahmeverfahren durch die Darmwand gelangen. Große Proteine, wie Immunglobuline, können die Darmwand durchwandern. Das gilt, wie oben schon beschrieben, auch für Bakterien und andere Erreger. Daher hält dieser „Mechanismus“ nur einige Stunden an und die Darmschranke schließt sich. Bereits nach 4 bis 6 Stunden ist die Aufnahmekapazität für Antikörper nur noch 50 % der Ausgangskapazität direkt nach der Geburt. Und 12 Stunden nach der Geburt ist das Zeitfenster für die passive Immunität vollständig verstrichen.

Daher ist der optimale Zeitpunkt für die kontrollierte Gabe von hochwertigem Kolostrum die erste Lebensstunde des Kalbes. Zu diesem Zeitpunkt ist auch zu beobachten, dass der Saugreflex des Kalbes noch hoch genug ist, so dass es die geforderten 4 l in der Regel oft selbst aufnimmt.

Als Fazit bleibt festzuhalten:

Die Kolostrumversorgung ist und bleibt der entscheidende Faktor, der dem Kalb eine gesunde Zukunft ermöglicht. Jede Landwirtin und jeder Landwirt muss bereit sein, hier klar formulierte Arbeitsschritte festzulegen und den Erfolg auch zu kontrollieren.

2. Fütterung von Transit- und Vollmilch

Transitmilch, die Milch vom zweiten Gemelk bis zur ersten Lieferung an die Molkerei, enthält weiterhin wertvolle Inhaltstoffe wie Antikörper und andere wichtige bioaktive Stoffe, die eine positive lokale Wirkung im Darm haben und die Entwicklung der Darmzotten und das Mikrobiom im Darm fördern. Sie sollte so lange wie möglich gefüttert werden, um mit ihren wertvollen Inhaltsstoffen weiterhin eine gesunde Besiedlung der Darmflora zu fördern.

Anschließend sollte bevorzugt Vollmilch gefüttert werden. Vollmilch ist optimal auf die Verdauungsenzyme junger Kälber angepasst. Denn junge Kälber können ausschließlich hochwertiges Kasein und Milchzucker verdauen. Das Enzymspektrum im Labmagen erlaubt bis zum Alter von 4 bis 5 Wochen noch keine Verdauung pflanzlicher Eiweiße und Kohlenhydrate.

Technische Voraussetzungen:

Allerdings bedeutet Vollmilchfütterung einen nicht unerheblichen technischen Aufwand beim Lagern, Zubereiten und Vertränken.

Das MilchTaxi ist ideal geeignet, um die Milch am Melkstand oder Roboter in Empfang zu nehmen. Mit der Kühlfunktion am MTX-Pasteur kann die Milch heruntergekühlt werden, um sie dann vor der nächsten Fütterung sicher zu pasteurisieren, damit die Kälber nicht mit schädlichen Keimen konfrontiert werden.

Am Tränkeautomat müssen schon mehr technische Voraussetzungen erfüllt werden: Die Lagertanks müssen über eine Kühlfunktion verfügen, denn die Milch steht hier mindestens 12 Stunden lang für die Kälber zur Fütterung zur Verfügung.

Im Idealfall kommuniziert der Milchtank mit dem Tränkeautomaten und gibt ihm ein Signal, wenn der Tank leer ist. Dann muss er gereinigt und wieder befüllt werden. Mit dem neuen VollmilchSmart-Konzept weiß der CalfExpert-Tränkeautomat sogar schon vorher, wieviel Milch noch im Tank ist beziehungsweise wann er voraussichtlich leer sein wird. Außerdem errechnet der CalfExpert, wieviel Milch bis zur nächsten Befüllung notwendig ist.

So wird niemals zu viel Milch bevorratet, was die Vollmilchfütterung sehr ökonomisch macht. Selbstverständlich hat der CalfExpert auch die Möglichkeit, den Vollmilchtank in die eigene Reinigung zu integrieren.

Welche technischen Voraussetzungen Sie zum erfolgreichen Vollmilchmanagement mit CalfExpert und MilchTaxi beachten müssen, finden Sie hier im Blog!

3. Der richtige Milchaustauscher

Wie oben besprochen, benötigen die Kälber in den ersten 4 bis 5 Lebenswochen Kasein und Milchzucker für eine optimale Ernährung. Soll in der Anfangsphase Milchaustauscher gefüttert werden, weil keine Vollmilch eingesetzt werden kann, muss hier auf beste Qualität und höchste Verdaulichkeit für junge Kälber geachtet werden. Nicht alle MAT erfüllen diese Bedingungen. Daher sollten die Inhaltstoffe bei der Auswahl der MAT genau geprüft werden. Gegebenenfalls sollten Sie bei Ihrem MAT-Lieferanten auch weitere Informationen einholen, zum Beispiel zum folgenden Punkt:

3.1. Osmolalität des MAT:

Neben Gehalten von Eiweiß, Fett, Mikronährstoffen usw. gilt es, einen weiteren Punkt zu beachten. Fast alle MAT weisen eine hohe Osmolalität auf! Die Osmolalität ist die Konzentration löslicher Teile in der Masse einer Flüssigkeit. Wenn Flüssigkeiten unterschiedlicher Konzentration (Osmolalität) durch eine durchlässige Membran getrennt sind, versuchen sich die Flüssigkeiten durch Austausch von Wasser in der Konzentration anzugleichen. Wenn das zum Beispiel im Darm passiert, wo die Darmwandzellen und das Blut eine niedrigere Osmolalität als der gelöste MAT im Darm haben, kann es zum Wasserverlust aus den Körperzellen in den Darm kommen. Die Folgen können flüssiger Kot bis hin zu Durchfällen sein.

Die Osmolalität des Blutes beträgt ca. 350 mOsm/kg. Exakt der gleiche Wert liegt bei Vollmilch vor. Hier ist das natürliche Futtermittel also genau auf die Bedürfnisse der Kälber abgestimmt. Viele Milchaustauscher liegen allerdings bei Werten von 600 mOsm/kg und darüber.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier im Osmolalitätsblog.

3.2. Fette im MAT:

Anders als pflanzliche Eiweiße und Kohlenhydrate können Kälber Pflanzenfette sehr wohl gut verdauen. Daher werden den Milchaustauschern Palmöl, Kokosfett und ähnliches zugemischt. Obwohl sie sehr gute Futtermittel für Kälber sind, geraten sie doch zunehmend in die Kritik, denn der Anbau dieser Futterpflanzen findet oft unter fragwürdigen Zuständen auf ehemaligen Regenwaldflächen statt. Wenn wir uns über eine möglichst naturnahe und somit auch ressourcenschonende Ernährung unserer Kälber unterhalten, sollten Wege gefunden werden, diese Fette durch regional angebaute Pflanzen wie Raps oder Sonnenblumen zu ersetzen. Aktuelle Futterversuche zeigen allerdings, dass diese Pflanzenöle für die Kälber schlechter verdaulich sind als die importierten Produkte. Wissenschaft und Forschung arbeiten momentan an einer Problemlösung und versuchen, das Produkt so aufzubereiten, dass es besser verdaulich ist.

3.3. MAT ist ideal zum Absetzen von Kälbern:

Wir möchten nicht, dass hier der Eindruck entsteht, Milchaustauscher wären für die Kälberaufzucht nicht geeignet. Im Gegenteil: Richtig eingesetzt sind MAT eine gute Grundlage auf vielen Milchvieh- und Kälbermastbetrieben. Auch das Statement, Vollmilch wäre optimal auf die Verdauung der Kälber abgestimmt, bedeutet nicht, dass Kälberaufzucht nur mit Vollmilch funktionieren würde.

MAT ist sehr gut geeignet, um ältere Kälber langsam von der Milch abzusetzen. Insbesondere wenn, wie unten beschrieben, große Mengen Milch (bis hin zu ad libitum) verfüttert werden sollen, ist oft nicht genügend passende Vollmilch vorhanden, um alle Kälber zu versorgen.

In der Absetzphase, wenn die Kälber beginnen, Kraftfutter aufzunehmen, kann man auch MAT einsetzen, deren Qualität auf das neue Enzymspektrum der Kälber angepasst ist (zum Beispiel Molkepulver).

4. Langsame Übergänge von einem Futtermittel zum nächsten (zum Beispiel VM auf MAT)

Wenn, wie oben beschrieben, verschiedene Futtermittel zum Einsatz kommen (Vollmilch und MAT), müssen Übergänge von einem Futter zum nächsten möglichst fließend vonstattengehen.

Das Verdauungssystem benötigt oft eine Anpassungszeit von 5 bis 10 Tagen an neue Futtermittel. Wenn also von Vollmilch auf MAT umgestellt wird, sollte das langsam geschehen.

Das ist mit dem MilchTaxi schwierig. Hier wird in der Regel eine Mischung mit der gleichen Zusammensetzung für alle Kälber gemacht. Langsame Übergänge für die Kälber sind so nicht gut möglich.

Mit dem Tränkeautomaten CalfExpert sind diese Übergänge allerdings sehr einfach möglich. Hier werden entsprechende Anpassungen in der Futterkurve gemacht. Täglich verändert sich das Mischverhältnis beider Futtermittel.

Das ist übrigens auch bei der Fütterung von zwei verschiedenen Milchaustauschern möglich. Ein hochwertiger Milchaustauscher für die jungen Kälber und ein MAT, der an die Bedürfnisse der Absetzkälber angepasst ist.

5. Natürliche Trinkhaltung beim Kalb

Milchtränke sollte ausnahmslos über Nuckeltränke erfolgen, um das natürliche Saugbedürfnis zu befriedigen. Die Eimertränke ohne Nuckel passt nicht zur Physiologie der Kälber und kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Milch in den Pansen gelangt.

Da wir uns im NativeCalfConcept an der Natur orientieren wollen, haben wir darauf geachtet, wie die Kälber am Muttertier saugen. Die Kälber suchen Ihre Mutter in der Regel mehrmals am Tag auf (6- bis 10-mal). Dabei trinken sie ca. 5 bis 10 Minuten lang und nehmen ca. 2 l Milch auf. Sie müssen also sehr hart „arbeiten“, um an die Milch zu kommen. Das kann man am Euterstoßen und an der intensiven Speichelbildung erkennen.

Im NativeCalfConcept empfehlen wir, auf drei Dinge zu achten:

5.1. Angepasste Nuckelhöhe:

Die Nuckelhöhe des Eimers beziehungsweise der Tränkestation sollte nicht zu hoch sein. Ideal ist eine Höhe von ca. 65 cm. Das kommt der natürlichen Zitzenhöhe am Euter sehr nahe. Natürlich muss die Nuckelhöhe dem Alter und der Rasse angepasst werden. Bei jungen Jerseykälbern sind vielleicht auch niedrigere Nuckelhöhen angebracht.

An der HygieneStation des CalfExpert ist der Nuckel außerdem um 45° nach unten geneigt. Dadurch wird das Kalb animiert, seinen Hals lang durchzustrecken. Durch diese natürliche Trinkhaltung wird der Schlundrinnenreflex (Haubenrinnenreflex) optimal unterstützt, und die Milch wird am Pansen vorbei in den Labmagen geleitet.

5.2 Intensives Saugen, geringe Trinkgeschwindigkeit:

Trotz intensiver Tränke nehmen die Kälber die Milch am Euter sehr langsam auf. Selten sind es mehr als 300 bis 500 ml pro Minute. An Tränkeeimern mit leichtgängigen Nuckeln trinken die Kälber oft 1.000 ml und mehr pro Minute. Das erfreut die fütternde Person, denn das Tränken der Kälber ist schnell erledigt. Doch für die Verdauung ist das nicht optimal. Vielmehr sind sehr schwergängige Nuckel zu bevorzugen. Die Kälber nehmen die Milch langsamer auf und produzieren sehr viel Speichel. Dieser Speichel enthält Enzyme, die die Verdauung unterstützen. Nicht nur die Fette in der Milch werden durch die im Speichel enthaltenen Lipasen aufgeschlossen, sondern auch Milchzucker (Laktose) wird besser verdaut.

Ein weiterer Vorteil der schwergängigen Nuckel ist die Beobachtung, dass sich die Kälber nach dem längeren Saugen am Nuckel oft müde ins Stroh legen. Gegenseitiges Besaugen oder intensives Lecken an der Stalleinrichtung sieht man dann nur noch selten.

Am Tränkeautomaten kann man die Trinkgeschwindigkeit gut verfolgen. Sie sollte im Schnitt bei unter 500 ml liegen. Mehr Informationen zum langsamen Trinken können Sie der Website der Firma Milk Bar entnehmen.

5.3. Viele kleine Portionen:

In der Natur kommen die Kälber mehrmals am Tag zur Milchaufnahme zu Ihren Müttern. Das können 6 bis 8 Besuche täglich sein. Der Labmagen des neugeborenen Kalbes fasst lediglich ca. 2 l. Aber nicht nur das Volumen begrenzt die natürliche Milchaufnahme. Selbst bei größeren Kälbern mit größerem Labmagen sorgen kleine Milchmengen von ca. 2 l pro Mahlzeit für einen stabileren pH-Wert im Labmagen. Denn große Milchmengen sorgen im sauren Labmagenmilieu für einen starken Abfall des pH-Wertes, und eine lange Pause bis zur nächsten Mahlzeit lässt den pH-Wert wieder stark ansteigen. Das kann neben Verdauungsproblemen unter Umständen zu Magengeschwüren und anderen Beschwerden führen. Ideal wären daher 4 bis 6 Mahlzeiten von 2 bis 2,5 l über den Tag verteilt. Das kann am CalfExpert-Tränkeautomaten über entsprechende Einstellungen in der Futterkurve vorgenommen werden. Bei der Eimertränke ist das in begrenzter Weise mit angesäuerter Milch und Ad-libitum-Tränke umsetzbar, muss aber gut kontrolliert werden.

6. Metabolische Programmierung

Große Tränkemengen von mindestens 10 bis 12 l Milch am Tag fördern das Wachstum der Kälber. Das hat langfristig positive Auswirkungen auf die spätere Entwicklung der Färse bis hin zur Milchleistung der laktierenden Milchkuh. Diese Erkenntnisse wurden in vielen internationalen Untersuchungen nachgewiesen und werden in der Praxis vielfach bestätigt.

Abgesehen davon ist das unbegrenzte Angebot an Milch ein ganz normaler Bedarf für junge Säugetiere. Abgesehen von Rindern gibt es keine Nutztierart, bei der das Futterangebot der Neugeborenen begrenzt wird. Ein ausreichendes Milchangebot ist also auch ein ethischer Anspruch, den wir gegenüber den jungen Kälbern erfüllen sollten.

Wenn man Kälbern Milch ad libitum anbietet, trinken sie in der ersten Lebenswoche zwischen 8 und 10 l. In den nächsten Wochen steigt die Menge zum Teil auf über 15 l. Wenn man die oben genannten Punkte zur Milchqualität und Verabreichungsart beachtet, können diese Milchmengen auch ohne Probleme verfüttert werden.

Allerdings werden immer wieder zwei Kritikpunkte angeführt:

6.1. Hohe Kosten der Ad-libitum-Tränke:

Tatsache ist, dass diese Art der Tränke die Futterkosten der jungen Tiere deutlich steigen lässt. Außerdem wird oft kritisiert, dass bei der Eimertränke Milchreste im Eimer bleiben, die oft verworfen werden. Hier hat der CalfExpert Vorteile gegenüber der Eimertränke, denn Milchreste fallen nicht an. Es wird nur die Menge angerührt, die die Kälber auch aufnehmen können.

Bei MAT-Tränke können die zusätzlichen Kosten pro Kalb durchaus 50 bis 100 Euro betragen. Das bedeutet eine Verdoppelung der Futterkosten! Diese Kosten werden allerdings mehr als kompensiert durch:

  • geringere Tierarztkosten und bessere Gesundheit der Kälber,
  • geringere Aufzuchtkosten bei früherem Erstkalbealter,
  • mehr Einnahmen durch höhere Milchleistung,
  • geringeren Jungviehbestand durch bessere Langlebigkeit der Herde.

Die biologischen und ökonomischen Vorteile der metabolischen Programmierung wurden durch dutzende Untersuchungen weltweit belegt. Beispielhaft soll hier die weitreichendste Untersuchung "Preweaning milk replacer intake and effects on long-term productivity of dairy calves" von Soberon et.al. angeführt werden.

6.2. Späte Aufnahme von Kraftfutter:

Vielfach wird als Aufzuchtziel angeführt, dass die Kälber früh anfangen sollen, Kraftfutter (KF) zu fressen. Eine hohe Milchaufnahme wie bei der Ad-libitum-Tränke verzögert jedoch diese KF-Aufnahme.

Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass intensiv getränkte Kälber später ein hohes Futteraufnahmevermögen haben. Das scheint daran zu liegen, dass die Verdauung und der gesamte Metabolismus daran gewöhnt sind, viele Nährstoffe umzusetzen. Dies mag auch die Ursache sein, warum die laktierenden Kühe später mehr Milch geben. Sie scheinen das Nährstoffangebot besser in Milchmenge umzusetzen.

Weitere Hinweise zur Ad-libitum-Fütterung finden Sie in diesem Blogartikel.

7. Spätes und langsames Absetzen von der Milch mit 12 bis 14 Wochen

Der Verdauungstrakt der Kälber/Färsen ist erst mit 4 bis 6 Monaten voll ausgereift. Erst mit diesem Alter entsprechen die Größenverhältnisse der verschiedenen Rindermägen denen ausgewachsener Kühe. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Kälber erst mit diesem Alter Rau- und Kraftfutter ähnlich gut verdauen können wie ausgewachsene Kühe. Das könnte aber auch bedeuten, dass die Kälber für eine ungehinderte Entwicklung bis zu diesem Alter mit Milch versorgt werden müssten. Zumindest zu einem bestimmten Teil.

Traditionell werden Kälber mit 8 bis 10 Wochen von der Milch abgetränkt. In einigen Ländern findet der Milchentzug sogar schon früher statt. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Kälber erst mit 4 bis 5 Wochen beginnen, Enzyme zu entwickeln, die pflanzliche Eiweiße und Kohlenhydrate aufschließen können. Wie oben beschrieben, dauert es dann noch viele weitere Wochen, bis das junge Rind in der Natur völlig unabhängig von der Milchfütterung ist. Wird das Kalb schon mit 8 bis 10 Wochen von der Milch entwöhnt, ist das Verdauungssystem oft überfordert und es kommt zum sogenannten Absetzknick, in dem das Kalb für 1 bis 2 Wochen nicht mehr wächst oder sogar Gewicht verliert. Das zeigt, dass das Kalb in diesem Alter den Energieverlust aus der Milch noch nicht vollständig mit pflanzlichen Futtermitteln ersetzen kann. Dramatisch wird es für das Kalb zudem, wenn das Absetzen sehr abrupt stattfindet, indem ihm zum Beispiel einfach eine volle Mahlzeit weggenommen wird.

Ein weiterer Effekt, den neueste Untersuchungen zeigen, ist eine latente Azidose, die die Kälber durchmachen können: Durch den Entzug der Milch verspürt das Kalb Hunger und nimmt in der Regel schnell höhere Kraftfuttermengen auf (was ja durchaus das Ziel dieser Maßnahme ist). Im Pansen entstehen beim Abbau von Stärke, Zucker und Kohlenhydraten eine hohe Menge an kurzkettigen Fettsäuren, die unter Umständen vom Pansen nicht abgepuffert werden können. Das kann zur Pansenazidose führen. Gelangen die Fettsäuren auch in den Darm, kann es zu einer Dickdarmazidose kommen. (Neubauer et al 2020: Starch-Rich Diet Induced Rumen Acidosis and Hindgut Dysbiosis in Dairy Cows of Different Lactations)

In den meisten Fällen geschieht das allerdings unentdeckt und die Kälber leiden unter einer subklinischen Azidose. Darmentzündungen und andere Schädigungen können die Folge sein.

Das bedeutet dennoch nicht, dass wir tatsächlich bis zu 6 Monate Milch füttern müssen. Unter den richtigen Voraussetzungen können Kälber auch früher komplett von der Milch abgesetzt sein. Wir empfehlen daher, mit ca. 5 bis 6 Wochen zu beginnen, die Milchmengen langsam zu reduzieren. Die Absetzphase kann dann durchaus weitere 6 bis 7 Wochen betragen. So gewöhnen sich die Kälber langsam an die Aufnahme von Trockenfutter und erhalten gleichzeitig noch eine gewisse Zeit die hochverdauliche Milch.

Worauf man sonst noch bei der Planung der passenden Futterkurve achten sollte, können Sie in diesem Blogartikel lesen.

8. Das Ziel: Ein gesunder Wiederkäuer!

8.1. Kraftfutteraufnahme: Die Gefahr einer zu frühen und zu schnellen Kraftfutteraufnahme haben wir bereits im letzten Punkt besprochen. Denn schließlich ist es das Ziel eines jeden Rinderhalters und einer jeden Rinderhalterin, gesunde Wiederkäuer heranzuziehen. Daher ist es wichtig, den Kälbern besonders in der Absetzphase das richtige Trockenfutter anzubieten. Dabei gilt es, den Kälbern leicht verdauliche Futterkomponenten anzubieten, die gleichzeitig aber auch nicht zu der beschriebenen Azidose führen. So sind zum Beispiel Energielieferanten wie Mais und Hafer in der Kälberfütterung deutlich besser geeignet als sehr schnell verfügbare Weizenstärke.

In unserer Blogserie mit drei Artikeln gehen wir besonders darauf ein, worauf es bei der Kraftfutterfütterung ankommt. Hier geht es zur ersten Folge.

8.2. Heu, Stroh oder Silage?

Dass Rinder ideale Rohfaserverwerter sind, ist natürlich bekannt. Daher sehen wir oft mit Unverständnis, dass es Futterberater gibt, die das Angebot von Heu, Stroh oder Silage möglichst weit hinauszögern wollen und den Kälbern ausschließlich Kraftfutter anbieten. Für uns gehört das Angebot von gut strukturierter Rohfaser in gutem Heu oder gehäckseltem Stroh zur Fütterung der Kälber dazu. Ohne die Rohfaser kann sich besonders die Pansenwand nicht gut entwickeln. Denn das Wiederkauen lebt ja von der Kontraktionsleistung des Pansens.

Außerdem besteht bei fehlendem Angebot von Raufutter die Gefahr, dass Kälber ihren natürlichen Bedarf an strukturiertem Futter decken, indem sie die kontaminierte Einstreu fressen.

9. Gruppenhaltung junger Kälber

In der Natur separieren sich die Mutter und das neugeborene Kalb nach der Geburt einige Tage von der Herde. Das schützt das junge Kalb und stärkt seine Bindung an die Mutter. Später in der Herde kann man auch wieder eine Trennung beobachten. Dieses Mal sind es die Kälber, die sich in Gruppen Gleichaltriger von der Kuhherde trennen und gemeinsam die Welt erkunden.

Beide Beobachtungen geben gute Hinweise, wie eine stressfreie Gruppenhaltung von Kälbern in modernen Milchviehbetrieben funktionieren kann.

  1. Wenn die Trennung von Kuh und Kalb nach der Geburt betrieblich gegeben ist, ist es sinnvoll dem Kalb ein anderes Tier zur Seite zu stellen, mit dem es interagieren und eine soziale Bindung aufbauen kann. In diesem Fall ist ein Trennungsschmerz beim Kalb nach der Geburt oft gar nicht zu erkennen. Hier eignen sich Kleingruppen von 2 bis 3 Kälbern. Bei der Mutter ist der Trennungsschmerz höher. Doch wenn die Trennung erst nach einem oder zwei Tagen geschieht, ist er wesentlich ausgeprägter, weil sich bereits eine stärkere Bindung entwickelt hat.
  2. In der Gruppe müssen die Kälber genügend Platz zum Toben und Anreize zur Beschäftigung vorfinden. Dabei ist es erforderlich, dass die Kälber geschützte Bereiche zum Liegen, Schlafen und Ruhen, ungestörte Plätze zum Fressen und viel Freiraum für ungehinderte Bewegung haben. Dabei sollte der Altersunterschied nicht zu groß sein. Maximal 2 Wochen Altersunterschied sind ideal. Das bedeutet, dass die Gruppen entsprechend der Betriebsgröße nicht besonders groß sind. Das Platzangebot für die Kälber sollte zwischen 2,5 und 4 m² pro Kalb betragen.

Was zunächst wie ein typischer „Kompromiss“ aussah, nämlich aus der Einzelhaltung die kleinste mögliche Gruppenhaltung mit 2 Kälbern („Twin- oder Pärchenhaltung“) zu etablieren, hat sich in der Praxis mittlerweile gut bewährt. Die Kälber entwickeln ein gutes Sozialverhältnis und profitieren voneinander. Und auch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Kälber in paarweiser Aufzucht besser fressen und mehr Gewicht zunehmen als Kälber in der Einzelhaltung. Hier gibt es ein paar Daten im Blog.

10. Tränkeautomat von Tag 3 an

Doch die Haltung in TwinHutches oder auch Kleingruppen bis zu 5 Kälbern zeigt einige Schwachpunkte, da sie in der Regel auf Eimertränke basiert. Wenn man alle oben genannten Punkte zur natürlichen Tränke mit schonendem Futterwechsel und vielen kleinen Portionen berücksichtigen will, kommt man am Einsatz eines Tränkeautomaten kaum vorbei.

Bisher ist es Praxis, die Kälber erst nach 2 bis 3 Wochen an den Automaten heranzuführen. Zu diesem Zeitpunkt werden sie aus der Einzel- oder Twin-Hütte in die größere Gruppe gebracht. Doch damit ist viel zusätzliche Arbeit verbunden, weil die Kälber an zwei verschiedenen Trinksystemen angelernt werden müssen (erst (Nuckel-)Eimer, dann Tränkestation).

Doch mittlerweile setzen viele Betriebe den CalfExpert bereits am dritten Tag ein. In Einzel- oder Zweierbuchten werden die Kälber zunächst zwei Tage lang mit Biestmilch versorgt. Am dritten Tag werden sie dann am CalfExpert angelernt. Fitte Kälber trinken bereits in der ersten Lebenswoche bis zu 10 l Milch am Tag, wenn sie über den Tränkeautomaten getränkt werden.

Kritiker dieser frühen Gruppenbildung behaupten, dass die Kälber erst ihre Immunität entwickeln müssen, bevor sie in einer Gruppe zusammengefasst werden. Mit einer sehr guten Kolostrumversorgung, wie oben beschrieben, sind diese Bedenken aber unberechtigt.

Damit das gut funktioniert, sollten die Gruppengrößen nicht mehr als 15 Kälber betragen. Auch später ist es nicht sinnvoll, zwei Gruppen zusammenzulegen. Daher beträgt nach unserer Empfehlung die maximale Gruppengröße im NativeCalfConcept 15 Tiere. Idealerweise beträgt der Altersunterschied in der Gruppe nicht mehr als drei Wochen. Diese Empfehlung hat zwei logische Konsequenzen:

  1. Die Gruppengröße kann auch weniger als 15 Kälber betragen, wenn in den drei Wochen weniger weibliche Kälber geboren werden.
  2. Bei einer Tränkephase von 10 bis 11 Wochen benötigt man vier Gruppen, das heißt vier Tränkestationen! (1. Gruppe: 1 bis 3 Wochen, 2. Gruppe: 4 bis 6 Wochen, 3. Gruppe: 7 bis 9 Wochen, 4. Gruppe: 10 bis 11 Wochen, plus 1 Woche Reinigung und Leerstand).

Bei längeren Trinkphasen sind mehr Gruppen erforderlich und damit auch ein zusätzlicher Tränkeautomat.

Auch wenn diese Empfehlung auf den ersten Blick teuer scheint, zeigt sich eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung durch geringeren Arbeitsaufwand und sinkende Tierarztkosten meist zu Gunsten des Tränkeautomaten.

Fazit Holm & Laue NativeCalfConcept

Die Orientierung an den echten, natürlichen Bedürfnissen der Kälber in Sachen Ernährung und sozialer Interaktion mit anderen Kälbern in einer artgerechten Gruppenhaltung bietet maximal mögliches Tierwohl im konventionell wirtschaftenden Milchviehbetrieb.

Auch die ökonomischen Vorteile für den Betrieb liegen auf der Hand. Denn trotz der erhöhten Kosten durch intensivere und längere Fütterung der Kälber sind später geringere Kosten (durch bessere Gesundheit, bessere Fruchtbarkeit und erhöhte Langlebigkeit) und höhere Erträge (durch höhere Milchleistung bis in die 2. Laktation) die Folge.

Also ein Win-Win für die Landwirtin/den Landwirt und das Tier!

Trockensteher- und Geburtsmanagement

Im Folgenden möchten wir der Vollständigkeit halber noch auf die wichtigsten Punkte vor der Geburt eingehen – denn die Gesundheit des Kalbes hängt auch von der Gesundheit der Mutterkuh sowie einem guten Geburtsmanagement ab.

A) Stressfreies Trockenstehermanagement, damit sich der Fötus bestmöglich entwickelt

Das Leben des Kalbes beginnt nicht erst mit der Geburt, sonders bereits mit der Befruchtung der Eizelle. Auch wenn der Fötus im Mutterleib optimal geschützt ist, kann die Haltung und Ernährung der Mutterkuh große Einflüsse auf die Entwicklung des Kalbes vor und nach der Geburt (prä- und postnatal) haben.

  1. Einflüsse der Fütterung auf die Entwicklung des Fötus: In der Trockensteherphase hat sich eine zweiphasige Fütterung der Kühe bewährt. 6 bis 8 Wochen vor der Kalbung wird eine energiearme Ration gefüttert, um eine Verfettung der Kühe zu vermeiden und damit verbundene Geburtsprobleme für das Kalb und Stoffwechselprobleme für die Kuh zu vermeiden. In den letzten drei Wochen wächst der Fötus sehr stark. Entsprechend muss sich die Fütterung der Kühe verändern. Hier sollten die Kühe langsam wieder an die Laktationsration herangeführt werden.
  2. Einflüsse von Stress auf die Entwicklung des Fötus: Untersuchungen von B. Dado-Sehn et al 2022 und Laporta et al 2017 zeigen, dass sich Kälber, deren Mütter in der Hochträchtigkeit unter Hitzestress litten, schlechter entwickeln. Schlechtere Immunität und geringes Wachstum können die Folge sein. Daher ist es wichtig, auch die Trockensteher im Sommer vor Hitze zu schützen.
  3. Einflüsse auf die Kolostrumqualität: Der Einfluss der Fütterung trockenstehender Kühe auf die Kolostrumqualität ist nicht klar belegt. Fest steht, dass ein hoher Milcheinschuss direkt nach der Geburt zu einer Verdünnung der Biestmilch führt. Biestmilchmengen von mehr als 10 l im Erstgemelk haben oft eine zu geringe IgG-Konzentration.

Positive Einflüsse auf die Qualität soll eine ausreichende Beta-Carotinversorgung haben. Impfungen der Kuh, zum Beispiel mit RotaCorona, erhöhen zwar nicht den Anteil der Antikörper, sorgen aber für eine spezifische Anpassung der Globuline an diese Erreger.

Auch Stress in der Trockensteherphase beeinflusst die Qualität des Erstkolostrums negativ.

B) Geburtsmanagement

Die Geburt des Kalbes stellt das Management auf dem Milchviehbetrieb vor große Herausforderungen. Sie lässt sich nicht in den Arbeitsalltag einplanen. Und sowohl Dauer als auch Ablauf der Geburt sind völlig unkalkulierbar.

Eigentlich sollten die Kühe allein kalben und in den allermeisten Fällen ist das auch möglich. Doch manchmal ist Geburtshilfe notwendig und dann helfen klar definierte und geübte Abläufe. Über das optimale Management während der Geburt des Kalbes gibt es viele sehr gute Anweisungen, SOPs oder Videos im Internet. Als Beispiel im deutschsprachigen Raum kann zum Beispiel die sehr anschauliche Broschüre von Dr. Katharina Traulsen und Dr. Marion Tischer in Zusammenarbeit mit Boehringer Igelheim erwähnt werden. Auch der sehr ausführliche Videokurs zum Geburtsmanagement der „Initiative Tierwohl“ sei dem Leser ans Herz gelegt.

Für den englischsprachigen Raum sind beispielsweise die Informationen von Charles T. Estill „The calving process“ sehr detailgetreu aufbereitet.

Daher wollen wir an dieser Stelle nicht vertiefend darauf eingehen und überlassen dieses Feld anderen Experten.

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Holm & Laue Handbuch Kalb